Jugendliche
Auch im Jugendbereich bieten wir ein differenziertes Wohnangebot an.
Die Zuordnung jedes jungen Menschen zu einer spezifischen Wohngruppe erfolgt auf der Grundlage seines individuellen Entwicklungsstandes und den Zielen, die in der Hilfemaßnahme gesetzt werden.
So stellen wir sicher, dass jedes Kind die bestmögliche Unterstützung und Förderung erhält, die seinen Bedürfnissen und Entwicklungsanforderungen entspricht. Grundlegende Themen in diesen Gruppen bestehen in der beruflichen Perspektivklärung, der angestrebten Verselbstständigung und der Begleitung von Jugendlichen hin in das Erwachsenenalter.
Der Einzug in eine dieser Gruppen kann im Rahmen einer angestrebten Verselbstständigung aus einer Regelwohngruppe heraus erfolgen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der Bedarf einer Unterbringung erst im Jugendalter erfolgt und somit ein direkter Einzug in eine dieser Gruppen zustande kommt.
Jugendwohngruppe
Die Jugendwohngruppe ist ein vollstationäres Erziehungsangebot mit sechs Plätzen für junge Menschen im Alter von 14 – 18 Jahren. Sie bietet für Jugendliche die Möglichkeit, in einem altersentsprechenden Setting zu leben und dabei ihre eigene Persönlichkeit ihrer Entwicklung entsprechend stärker einzubringen. Im Prozess der Verselbstständigung bleibt die Gruppe von Bedeutung. In einer „Rund-um-die-Uhr-Betreuung“ erhalten die jungen Menschen Unterstützung im Alltag, Hilfestellung bei der Schul- und Berufsausbildung sowie Anregungen für die Freizeitgestaltung. Die Wohngruppe befindet sich am Rande des Hautpgeländes.
Mädchenwohngruppe
In der Mädchenwohngruppe „Elsbeth-Kreft-Haus“ leben sechs junge Frauen im Alter von 12 bis 18 Jahren in einem weiteren vollstationären Angebot zusammen. Die jungen Frauen erfahren einen der Jugendwohngruppe ähnlichen Betreuungsrahmen, jedoch stellt das Elsbeth-Kreft-Haus das einzige gleichgeschlechtliche Angebot im Johannesstift e.V. dar.
Viele junge Frauen haben aufgrund ihres individuellen Lebensweges oder aufgrund von grenzverletzenden Erfahrungen einen besonderen Schutzbedarf. Das Konzept der Gruppe sichert diesen Schutzraum und ermöglicht es den jungen Frauen gleichzeitig sich mit den Themen auseinanderzusetzen und neue Erfahrungsräume zu eröffnen.
Das Elsbeth-Kreft-Haus bietet den jungen Frauen ein binnendifferenziertes Angebot. Die jungen Frauen haben die Möglichkeit in der Gruppe gemeinschaftlich zu leben und zu lernen. Hinzu kommt jedoch die Besonderheit, dass sich neben der Gruppe ein Appartement zur Verselbstständigung von zwei jungen Frauen befindet. Wir sind hier in der Lage recht flexibel darin zu sein das Betreuungssetting den Bedarfen der jungen Frau anzupassen. So kann eine Verselbstständigung auch kleinschrittig und mit einer engen Anbindung an die Gruppe erfolgen.
Das Angebot befindet sich in einer Außenstelle in der Vechater Innenstadt und ist somit recht zentral zu Ausbildungsstätten und öffentlichen Verkehrsmitteln.
Das Elsbeth-Kreft-Haus wurde nach einer herausragenden Persönlichkeit benannt, Frau Elsbeth Kreft, die ein Gründungsmitglied des Ev. Kinderdorf Johannesstift e.V. und Mitbegründerin der Diakonie im Kirchenkreis Vechta war. Anerkennung für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich erhielt sie im Jahr 2003 durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Ihr Einsatz, ihre Stärke und ihre wertschätzende Haltung dienen uns als Vorbild, sowohl für unser Team als auch für die jungen Frauen, denen wir im Elsbeth-Kreft-Haus Unterstützung bieten. Wir möchten ihre Motivation und Inspiration weitergeben, um den jungen Frauen auf ihrem eigenen Weg zu helfen und ihnen eine positive Entwicklung zu ermöglichen.
Jugendwohngruppe für unbegleitete minderjährige Ausländer (UmA)
Die Jugendwohngruppe für unbegleitete minderjährige Ausländer (UmA) richtet sich an männliche Jugendliche, die aufgrund der Situation in ihrem Heimatland (Krieg, Verfolgung, Armut) von dort geflüchtet sind, ohne Eltern bzw. Personenberechtigte in Deutschland leben und nicht mehr oder zeitweise nicht mehr in ihr Heimatland zurückkehren können. Die UmA-Gruppe bietet Platz für sieben junge Menschen im Alter von 12 bis 18 Jahre.
Besondere Beachtung in dieser Gruppe findet die Rücksichtnahme auf unterschiedlichste persönliche Lebensbelastungen, u.a. ausgelöst durch das Verlassen des Heimatlandes, die (physisch) bewältigte Flucht sowie die Herausforderung der Neuorientierung in Deutschland.
Neben der Förderung von formaler Bildung, Arbeit und sinnvoller Freizeitbeschäftigung, ist die Unterstützung im Asylverfahren ein wesentlicher Inhalt der Betreuung. Daneben ist die gegenwartsorientierte Stabilisierung der jungen Persönlichkeiten ebenso Inhalt unserer Arbeit wie die Perspektivplanung. Bei allen Bemühungen gelingender Integration achten wir gleichsam die Herkunftskultur(en) der jungen Menschen als wertvollen, unersetzbaren Bestandteil ihrer Identität.
Die UmA-Gruppe ist einem großen Einfamilienhaus in zentraler Lage in Vechta untergebracht.
Trainingswohngruppe
Die Trainingswohngruppe bietet fünf jungen Erwachsenen ab einem Alter von 16 Jahren die Möglichkeit einer schrittweisen (emotionalen) Verselbstständigung.
Es werden Jugendliche aufgenommen, sie schon in Teilen zuverlässig, eigenverantwortlich und vorausplanend handeln können, bei anstehenden Problemen und Konflikten jedoch noch einen Ansprechpartner benötigen. Sie befinden sich im Übergang von einer vollstationären Wohngruppe zur Verselbstständigung.
Das Angebot richtet sich in erster Linie an junge Erwachsene die bereits vorher im Johannesstift e.V. gelebt haben und eine gefestigte Lebenssituation aufweisen, die jedoch weiterhin auf ein Unterstützungsangebot durch vertraute Mitarbeitende, gewachsene Bindungen und bekannte pädagogische Grundlagen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zurückgreifen möchten.
Die Betreuung orientiert sich an den Bedarfen der jungen Erwachsenen und findet tagsüber an Werktagen statt. An den Wochenenden werden Zeiten bedarfsorientiert angeboten. Ab den späteren Abendstunden und über Nacht gibt es betreuungsfreie Zeiten in denen für Notfälle eine Rufbereitschaft als Ansprechpartner dient.
Das Angebot befindet sich auf dem Hauptgelände, alle jungen Erwachsenen verfügen über ein großes Zimmer mit einem eigenen angrenzenden Badezimmer.
Jugendwohnetage
Die Jugendwohnetage ist ein vollstationäres Erziehungsangebot mit fünf Plätzen für junge Erwachsene ab einem Alter von 17 Jahren.
Die jungen Menschen bewohnen jeweils Einzelappartements, die mit einer Küche und einem Bad ausgestattet sind. Das Angebot richtet sich insbesondere an junge Erwachsene, die aufgrund ihrer vorhandenen Ressourcen und ihres Entwicklungsalters nicht mehr im Rahmen einer Wohngruppe begleitet werden müssen und für die der Auszug aus der Jugendhilfe bevorsteht.
In einem betreuten Rahmen bereiten wir hier junge Erwachsene auf das eigenständige Wohnen vor. Die pädagogische Betreuung findet schwerpunktmäßig in den Morgen- und Abendstunden statt. Die jungen Erwachsenen erhalten die Unterstützung, die sie für sich zulassen und einfordern können. Sie können sich in der Jugendwohnetage ausprobieren und Fehler dürfen passieren. So lernen die jungen Erwachsenen in einem sicheren Rahmen eigenständig mit ihren Geldern umzugehen oder ihren (schulischen/beruflichen/privaten) Alltag eigenständig zu strukturieren.
Die Appartements befinden sich auf dem Hauptgelände. In betreuungsfreien Zeiten haben die jungen Menschen jederzeit die Möglichkeit sich an eine Rufbereitschaft zu wenden.